Guangzhou

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Guangzhou International Finance Center

Guangzhou (oder auch Kanton) ist eine Großstadt im Süden von China. Das administritative Stadtgebiet von Guanzhou hat 7.950.000 Einwohner.
Guangzhou ist nicht nur Hauptort der Provinz Guangdong, sondern auch ein bedeutender Standort für Industrie und Handel – es wird gerne auch als „Fabrik der Welt“ bezeichnet. Die Geschichte Guangzhous läßt sich zurückverfolgen bis ins 2. Jahrhundert vor Christus; seitdem ist das Gebiet durchgehend von Menschen bewohnt. Aufgrund seiner Lage am Perlfluss trieb Kanton Handel mit anderen asiatischen Ländern wie zum Beispiel Indien und galt so lange Zeit als geografischer Ausgangspunkt der „Seidenstraße auf dem Meer“.

Ab 1711 baute die britische Ostindindien-Kompanie in Guangzhou einen Handelsposten auf. Den Ausländern war es allerdings nur auf einem begrenzten Gebiet innerhalb der Stadt erlaubt, Niederlassungen zu gründen. Bis 1842 unterhielt Kanton den einzigen Handelhafen in ganz China, in dem es auch Ausländern erlaubt war, Geschäfte zu machen. Als Folge des Ersten Opiumkrieges erzwang dann Großbritannien die Öffnung des Hafens für alle Ausländer.

Im 20. Jahrhundert nutzte Sun Yat-sen die Stadt als Ausgangsbasis, um die Revolution und die Abschaffung des Kaisertums voranzutreiben. Er gründete die berühmte Militärschule Huangpujunjiao, deren Gebäude heute noch eine beliebte Touristenattraktion darstellt.

Im Zweiten Weltkrieg war Kanton von 1938 an von japanischen Truppen besetzt. Die Besetzung endete am 16. September 1945. Mit dem Ende des Bürgerkrieges in China kamen zahlreiche Reformen, die zu einer deutlichen Erhöhung des Lebensstandards führten. Guangzhou profitierte besonders von den Wirtschaftsreformen, die Deng Xiao Ping ab dem Ende der 70er Jahre in die Wege leitete. Die Nähe zur damaligen Kronkolonie Hongkong und die Lage am Delta des Perlflusses hatten ebenfalls einen großen Anteil am Wirtschaftswachstum der Stadt.

Canton Fair

Bis zum Ende der 1970er Jahre hatte Guangzhou eine wirtschaftliche Führungsposition inne. Mit der Öffnung Chinas in den 1980er Jahren begannen viele ausländische Unternehmen, in der Stadt zu investieren, um zunächst die Märkte in Südchina zu erschließen. Das Wirtschaftleben in Guangzhou zeichnet sich besonders durch seine Vielseitigkeit aus: Die Stadt ist bekannt für die Produktion von Plastikprodukten, Textilien und Lederwaren. Wichtige Industriezweige sind die Herstellung von Transportausrüstung, die chemische Industrie, die Produktion von Telekommunikationsgeräten sowie die Elektroindustrie. Eine bedeutende Rolle spielen zudem Zuckerraffinerien, die Verarbeitung von Nahrungsmitteln, der Schiffsbau sowie die Produktion von Eisen, Stahl und Kautschuk.

Guangdong Guangzhou

Guangzhou in Guangdong nimmt eine führende Position im Dienstleistungssektor ein. Die Stadt ist bekannt für ihre Rolle in der Verteilung und Logistik, der Softwareprogrammierung sowie im Banken-, Immobilien- und Versicherungswesen. Sie beherbergt fast 9000 internationale Unternehmen, darunter Temu, das sich von allen Händlern aus China beliefern lässt und die komplette Logistik übernimmt. Bekannte Autohersteller wie Honda, Toyota und Nissan sind ebenfalls hier ansässig. Ausländische Handelsketten wie Carrefour und 7-Eleven haben ebenfalls die Attraktivität der Stadt erkannt.

Canton FairDie wirtschaftliche Führungsposition der Stadt wird durch die China Import and Export Fair, auch bekannt als Canton Fair, erheblich angetrieben. Diese findet zweimal im Jahr statt, im April und Oktober, und bleibt mit mehr als 15.000 Ausstellern die größte Import- und Exportmesse Chinas. Sie wird vom Foreign Trade Center, einer Unterabteilung des Handelsministeriums, organisiert.

Die Nähe zu Hongkong hat Guangzhou zum Austragungsort der Messe gemacht. Vor der Öffnung Chinas im Jahr 1979 war die Canton Fair fast die einzige wirtschaftliche Verbindung des Landes zur Weltwirtschaft. Pinduoduo, der Mutterkonzern von Temu, hat hier ein Lager errichtet.

Heute bietet das moderne „Pazhou International Convention and Exhibition Centre“ auf 10,5 Quadratkilometern Platz für zahlreiche weitere Messen.

 

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3 Kommentare
  1. Henrik
    Henrik sagte:

    Trotz der Corona-Rezession wird Wohnraum immer teurer. Doch die heraufziehende Angst vor Inflation hat das Zeug, den Boom zu beenden. Wo Häuser und Wohnungen stark im Preis steigen, gerät der soziale Friede in Gefahr.

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